5. Euroopa Kultuurisuvi 2014 Fellbachis, Glanzvoller Auftakt im vollen Saal Eesti Rada EST DEUTSCH
Eestlased Saksamaal | 10 Aug 2014  | EWR
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E V Kultuuriminister Urve Tiidus
Fellbach on ligi 44.000 elanikuga linn Baden-Württembergi Liidumaa pealinna Stuttgardi külje all. Eriti mitte millegi poolest silmapaistva Saksamaa linnakese omapäraks on aga see, et alates 2001. aastast korraldatakse seal igal kolmandal aastal Euroopa Kultuurisuve.
Festival kestab kolm kuud ning ürituse organiseerimise eesmärgiks oli ja on näidata Euroopa riikide kultuurilist mitmekesisust läbi kórgetasemeliste kunstnike esinemiste ning sedakaudu aidata kaasa Euroopa integratsioonile.

Käesolava aasta festival partnermaadeks on valitud Eesti ja Soome. Kui varasematel aastatel olid partnermaadeks alati üks Lääne ja teine Ida-Euroopa riik (nt Prantsusmaa – Ungari, Holland – Rumeenia), siis sel aastal on esmakordselt külla kutsutud kaks Póhja-Euroopa riiki, nimelt Soome ja Eesti.
Korraldajate arvamuse kohaselt ühendab neid kahte maad mitte üksnes lähestikune geograafiline asend Läänemere kaldal, vaid ka kultuuriline ja keeleline taust. Ollakse huvitatud, mida soomlastel ja eestlastel peale sauna, metsade ja póhjapótrade pakkuda on.

Ajavahemekul 18.07. – 27.09.2014 tutvustavad mólemad maad klassikalise-, jazz- ning folkmuusika, aga ka baletti, foto- ja filmikunstikunsti, kirjanduse, akrobaatika kaudu ennast. Eestit esindavad Vanemuise balett, Siiri Sisask ja Ingrid Lukas oma bändidega, ansambel „Heinavanker“ jpm.

Alljärgnevalt mótted ja kriitikad mónedest juba toimunud üritustest Soome ja Eesti fännilt Thomas Michaelilt. Kuigi Thomas mólemat keelt nii sónas kui kirjas valdab, eelistab ta kriitikaid kirjutada siiski oma emakeeles.
Meeli Bagger

Glanzvoller Auftakt im vollen Saal
Am Freitag 18. Juli wurde in der Alten Kelter zu Fellbach der diesjährige Europäische Kultursommer eröffnet. Gastländer des diesjährigen Festivals sind Finnland und Estland. Ungeachtet der großen Hitze war am Eingang dichtes Gedränge, der Saal war voll.

Zur Einstimmung sang die finnische Frauenformation Ketsurat die finnische Nationalhymne, begleitet auf drei kanteleartigen, jedoch ähnlich wie Gitarren gehaltenen und gespielten Instrumenten. Fellbachs OB Christoph Palm war der erste Festredner, der sich öffentlich bei den an der Vorbereitung aktiv Beteiligten, insbesondere aber dem Kulturamt, bedankte. Applaus erhielt er, als er Fellbach nicht nur als Stadt der - sinngemäß - "trockenen Wirtschaftskongresse", sondern auch als Kulturstadt hervorhob, und ein zweites Mal, als er sich dafür einsetzte, Zuflucht Suchenden die Hilfe nicht zu verweigern. Nach der langen, mit viel Applaus bedachten Rede war das estnische Celloquartett C-JAM an der Reihe, das nach ihrem grandiosen, im Presto furioso-Stil gehaltenen Auftritt - sie können eigenen Worten zufolge sogar Hardrock spielen - ziemlich geschwitzt haben muss.

Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Jürgen Walter MdL, der mit Palm auf Du steht, war als Zweiter Redner an der Reihe. "Und wenn du beim nächsten Kultursommer wieder so warmes Wetter mitbringst, kann ich die Jacke auch wieder zu Hause lassen" (oder ähnlich). Danach kamen die Ketsurat wieder, in deren Repertoire sich auch ein im Joik-Stil (der Joik ist eine uralte lappländische Gesangsform, die durch ihren harten Stimmton auffällt) gehaltenes Stück befand. Die in Englisch gehaltene Rede des Staatssekretäres im finnischen Ministerium für Bildung und Kultur, Kari Anttila, litt leider unter dem finnischen Akzent, der die akustische Verständlichkeit sehr in Mitleidenschaft zog. Der ranghöchste Staatsgast des Abendes war die Kulturministerin der Republik Estland Urve Tiidus (Bild), die gleich zu Anfang sagte, dass sie sich kurz halten wolle - ein Versprechen, das sie auch einlöste. Was nicht kürzer ausfiel, war der Applaus.

Unter den Künstlern fiel das estnische Gesangssextett Heinavanker (Heuwagen) auf, dessen Auftritt unauffällig im Saal begann, von wo sie singend langsam auf die Bühne zugingen. Die Gruppe hat sich auf geistliche Musik und "archaische Gesänge, auch Runenlieder genannt" (Zitat Programmheft) spezialisiert, was die Vielzahl kurzer, melodiegleicher Verse erklärt. Die beiden Frauen des Sextettes gingen in einem Lied singend durch den Saal, während die Männer auf der Bühne blieben, und gaben dem Lied so einen richtig kirchenartigen Charakter.

In der Pause stärkten die Gäste sich mit Kleingebäck und Fellbacher Wein, für dessen Spende sich OB Palm bei den örtlichen Weingärtnern besonders bedankt hatte. Die Ketsurat riefen singend die Gäste in den Saal zurück, bevor das finnische Straßentheater Minimi - zwei Akteure und ein Saxophonist - die Lachmuskeln der Zuschauer in Trab hielt. Mit zirkus- und pantomimeartigen Einlagen, Bär, Elch und Sauna ging es richtig finnisch zu. Zuletzt war das finnische Mundharmonikaquartett Sväng an der Reihe. Die Bassharmonika fiel durch ihre Größe auf, eines der drei übrigen Instrumente hätte man bei flüchtigem Hinsehen für ein elektronisches Messinstrument halten können. Einer der vier Musiker erzählte, dass er sein Instrument (deutschen Fabrikates) umgestimmt habe, um es an die finnischen Molltonart-Präferenzen anzupassen.

Es war ein gelungener Auftakt mit viel Applaus für die Künstler, und bis das Fest aus war, hatte es auch draußen für den Heimweg der Gäste angenehm abgekühlt. Das Festival mit Musik, Literatur, Ausstellungen, Kino und auch Kinderprogramm läuft noch bis Ende September. Internet: http://www.kultursommer-fellba...


Deutsch-estnisches Chorkonzert

Im Rahmen des Europäischen Kultursommers in Fellbach fand am 19. Juli unter dem Titel Jubilate ein deutsch-estnisches geistliches Chorkonzert statt.

Im ersten Teil präsentierte die sechsköpfige estnische Gesangsformation Heinavanker (Heuwagen), die tags zuvor schon in der Alten Kelter zu hören war, zunächst eine Komposition ihres Leiters Margo Kõlar, ein Palve (Gebet), bevor sie alte, bis in das 14. Jahrhundert zurückreichende geistliche Volkslieder aus verschiedenen Regionen Estlands in lateinischer oder estnischer Sprache vortrug. Eines der Lieder sang die Altistin des Ensembles alleine - schade nur, dass der Weg zur Empore so lang war, denn von dort hätte es noch eindrucksvoller geklungen. Die hohe Qualität des Vortrages konnte schon in der Alten Kelter bewundert werden. Anders als dort verzichteten die Musiker diesmal indes auf Gesang während des Einzuges oder Wandergesang. - Den Namen Heinavanker gab sich die Gruppe nach dem gleichnamigen Flügelaltargemälde von Hieronymus Bosch (1453-1516).

Den zweiten Teil bestritt der Fellbacher Kammerchor opus 7, Teil des Philharmonischen Chores Fellbach. Der Kammerchor feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Er trug in deutscher oder lateinischer Sprache Werke von Komponisten des vorletzten Jahrhundertes vor: Bruckner, Schubert, Mendelssohn, Silcher und Reinthaler. Die zeitgenössischsten Werke waren eine Komposition des gegenwärtigen Chorleiters Tilman Heiland, dessen Text mit der Musik Bruckners direkt davor erklang - Virga Jesse, gefolgt von Otto Olssons (1879-1964) Jesu corona celsior.

Den krönenden Abschluss des eindrucksvollen Konzertes bildete der von Heinavanker und dem Kammerchor gemeinsam (Bild) vorgetragene Hymnus Alleluia des amerikanischen Komponisten Randall Thompson (1899-1984). Langer Applaus bestätigte den guten Anklang des Konzertes beim Publikum in der voll besetzten Fellbacher Lutherkirche.



Birgit Püve, Bilder einer Ausstellung

Die mehrfach ausgezeichnete estnische Fotografin Birgit Püve hat am Donnerstag 7. August in der Galerie der Stadt Fellbach im Rahmen des Europäischen Kultursommers ihre Ausstellung eröffnet. Der Redner, der die von der Fotografin verfasste Einführung in die Themen in deutscher Übersetzung vortrug, sprach leider derart schnell und undeutlich - Letzteres lag auch der höhenschwachen Tonverstärkung -, dass das zahlreich erschienene Publikum nicht recht folgen konnte, zumindest nicht in den hinteren Reihen. Püve selbst beschränkte sich nach dem Vortrag auf ein paar Grußworte in Englisch.

Um einmal mit Moussorgsky zu reden - die Polonaise waren die Treppen zwischen den drei Etagen der Galerie, und die Bildmotive bildeten drei Gruppen: oben Portraits, in der Mitte Wohnstilmotive orthodoxer Christen der Gegend um den Peipsi järv (Peipussee) und unten dortige Landschaftsimpressionen. Die Portraits von Menschen aller Altersstufen und Lebensstile hatten eines gemeinsam - die Portraitierten standen vor einfach-grauem Hintergrund, die modisch frisierte Blondine mit schwarzer Bluse ebenso wie der greise Bauer.

Die mittlere Etage beherbergte Bilder russisch-orthodoxer Christen, die in sehr ärmlichen Verhältnissen leben. Vorbehaltlich richtigen Verstehens der Einführung haben diese Menschen unter Repression und Verfolgung gelitten und sich in diese Gegend geflüchtet. Eines der Bilder - eine alte Frau in ihrer Küche, unter deren Decke zwischen Balken in Netzen Zwiebeln hängen - erinnerte den Verfasser an die Großmutter einer estnischen Bekannten, deren Haus abgebrannt war. Die Bäuerin hatte sich dararufhin in den vom Feuer verschont gebliebenen Saunaanbau zurückgezogen, als Keller diente eine überdachte Erdgrube.

In dem kleinsten unteren Raum der Ausstellung hängen Bilder, die die Hinterlassenschaften der Sowjetdiktatur widerspiegeln: ein Steinbruch, der aussah, als wäre die freigelegte Steinfläche mit hellgrauer Plastikfolie abgedeckt, dazu in der Grube ein abbruchreifes Betonbauskelett und eine Blechbude - das Skelett eines im verschneiten Wald wild entsorgten Autos - eine Blumenwiese, hinter der unscharf zwei düster-graue sowjetische Einheitswohnblöcke stehen - ein großer Schlitten mit überdachtem Aufbau und Zugdeichsel auf dem zugefrorenen See.

Birgit Püves lebensnahe Bilder haben bei den Gästen ungeachtet der speziell in der mittleren und unteren Ebene eher Mitleid oder Betrübnis erweckenden Motive ein sehr positives Echo gefunden, und da die meisten Gäste Englisch konnten, kamen auch zahlreiche Gespräche zustande. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. September zu sehen - Di-Fr 16-19, Sa+So 14-18 Uhr. Die Galerie befindet sich im Komplex des Fellbacher Rathauses und somit in Sprungweite der Endstation der Stuttgarter Stadtbahnlinie U1


 
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